Penkenbahn: Entgleisung führte zum Absturz der Bergewagens
Die Bergebahn der Mayrhofner Penkenbahn ist nicht sicher genug. Sie muss jetzt komplett erneuert werden.

Der Bergewagen stürzte am 24. Mai 40 Meter in die Tiefe. Ein Mann starb.
Bild: Köchler
Josef Geisler, Betriebsleiter der Penkenbahn, vermutete bereits am Unglückstag, dem 24. Mai, dass der Bergewagen vom Zugseil sprang. 40 Meter war der Stahlkorb mit drei Liftarbeitern in die Tiefe gestürzt, einer verstarb an der Unfallstelle, die anderen beiden wurden schwer verletzt. Seit zehn Wochen forscht ein Heer an Experten nach der Unfallursache. Die Penkenbahn ist seither außer Betrieb.
Absturz bei Überfahrt
Jetzt bestätigt auch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, dass Geisler mit seinen Vermutungen richtig lag. "Es hat eine Entgleisung gegeben", erklärt Jörg Schröttner, Leiter der Seilbahnbehörde in Wien. Der Amtssachverständigte Paul Kompek, der die Untersuchungen in Mayrhofen durchführte, ergänzt: "Zur Entgleisung kam es bei der Überfahrt, also dem Passieren einer Gondel."
Der Amtssachverständige vermutet, dass mehrere Faktoren letztlich zum Absturz führten. Genaueres zur Unfallursache wolle und dürfe er nicht sagen, da auch die Staatsanwaltschaft ermittelt. Fest steht aber, dass die Bergebahn der Penkenbahn umgebaut werden muss. "Damit soll ein Wiederholungsfall nach menschlichem Ermessen ausgeschlossen werden", erklären Schröttner und Kompek.
Gefahr nicht erkannt
Die Penkenbahn ist seit 1995 in Betrieb. Zwei Mal jährlich fanden routinemäßig Bergeübungen statt. Von autorisierten Prüfunternehmen wurde die Bahn wie gesetzlich vorgeschrieben regelmäßig überprüft. "Scheinbar ist die Gefahr nicht erkannt worden", sagt Jörg Schröttner. Paul Kompek hat einen Maßnahmenkatalog mit strengen Vorschreibung für die Mayrhofner Bergbahnen erstellt. So muss gewährleistet sein, dass der Bergewagen nicht mit der Gondel in Berührung kommen kann. Zudem muss zu jeder Zeit der Entgleisungsschutz gegeben sein. Im Bergewagen ist ein Schalter zum Stoppen der Winde vorgeschrieben.
Jetzt muss ein Bauentwurf erstellt werden. "Der Auftrag an ein Seilbahnunternehmen ist erteilt", weiß Paul Kompek. Der Vorstand der Bergbahn will jetzt eine völlig neue Bergebahn bauen. Zur Wintersaison soll die Penkenbahn ihren Betrieb wieder aufnehmen.
Von Angela Dähling
03.08.2007